Intelligente Roboter brauchen intelligente Körper

Ein Beispiel: Vierbeinige Roboter, sogenannte Quadrupeds, benötigen etwa 300 Watt, um sich fortzubewegen. Ein echter Hund hingegen kommt mit nur 30 Watt aus – bei deutlich komplexeren Bewegungen. Der Grund liegt in der Natur selbst: Biologische Körper nutzen ihre mechanischen Eigenschaften, um Bewegungen effizient und flexibel auszuführen.
Milana betont die Bedeutung der "verkörperten Intelligenz", ein Konzept aus Philosophie und Psychologie, das besagt, dass Intelligenz nicht nur im Gehirn, sondern auch im Körper verankert ist. Für die Robotik bedeutet das: Der Körper eines Roboters sollte nicht nur passiv von der Software gesteuert werden, sondern aktiv zur Intelligenz beitragen. Ein Roboter, der sich an seine Umgebung anpassen kann, benötigt weniger zentrale Rechenleistung und Energie. So können Ressourcen für komplexere Aufgaben wie Planung und Wahrnehmung genutzt werden.
Milanas Forschung konzentriert sich auf Softroboter – Maschinen aus weichen, flexiblen Materialien, inspiriert von einfachen und aquatischen Organismen. Ein faszinierendes Beispiel sind Roboter mit selbst-oszillierenden Ventilen: Durch Luftdruck öffnen und schließen sich diese Ventile rhythmisch, steuern so die Bewegung des Roboters – ganz ohne digitale Mikrocontroller. Solche Designs zeigen, dass physikalische Prinzipien genutzt werden können, um Bewegung und Anpassungsfähigkeit zu erreichen, ohne auf komplexe Software angewiesen zu sein. Die Kombination aus weichen Materialien und intelligenter Konstruktion ermöglicht es Robotern, sicherer, effizienter und agiler mit ihrer Umgebung zu interagieren.